Das eigene Körpergewicht ist für viele Menschen eine private bzw. zum Teil auch intime Angelegenheit. Viele schämen sich dafür, wenn Ihr Körper nicht der Idealform entspricht. Doch gibt es überhaupt so eine Idealform? Die Antwort auf diese Frage findet man zumindest nicht in Filmen oder in der Werbung. Tatsächlich ist es aber möglich, mit dem BMI, oder in Langform „Body-Mass-Index“, Aussagen zum eigenen Körpergewicht in Bezug auf Gesundheit und Fitness zu treffen.
Doch auch wenn der BMI Wert einen guten Überblick über das eigene Gewicht bzw. den Körperfettanteil gewährt, sollte man das berechnete Ergebnis mit Vorsicht genießen. Ich verrate im folgenden Artikel, wie der BMI dich belügen kann und erkläre einiges Wissenswertes rund um den Body-Mass-Index!
Was ist der BMI?
Wie bereits geklärt, steht BMI für „Body-Mass-Index“ und ist ein medizinisches Mittel um Aussagen zum eigenen Körpergewicht zu treffen. Genauer gesagt, wird er genutzt, um die Körpermasse eines Menschen zu bestimmen. Der berechnete Wert, welcher sich aus der Relation von Körpergewicht zu Körpergröße ergibt, wird dabei einer von mehreren Gruppen zugeordnet, die helfen, Aussagen zum Gewicht treffen zu lassen. Die Einteilung der Gruppen erfolgt dabei über eine Skala, die je nach Geschlecht und Alter unterschiedlich ist. Die folgenden Werte sind daher Durchschnittswerte und dienen nur zur groben Orientierung.
Die von den meisten Menschen angestrebte Gruppe ist das Normalgewicht, welches einem BMI Wert von ca. 18,5 bis 25 zugeordnet ist. Menschen mit einem Normalgewicht haben in der Regel keine gesundheitlichen Beschwerden und Erkrankungen aufgrund Ihres Gewichts zu befürchten und sind weder zu schlank, noch zu dick. Sie haben einen für ihre Körpergröße vertretbaren Anteil an Körperfett und allgemein gute Voraussetzungen für Fitness und Sport.
Sollte der eigene BMI unter 18,5 liegen, leidet man unter Untergewicht. Die Schwere und langzeitlichen Folgen unterscheiden sich dabei je nach Wert. Während ein BMI knapp unter 18 noch kein Grund zur Panik sein muss, ist ein Wert von unter 16 weit aus gefährlicher. Untergewicht schwächt den Körper und sorgt für einen geringen Stoffwechsel und Blutdruck und ist daher definitiv ernst zu nehmen!
Das Gleiche gilt aber auch für das Gegenteil. Sollte der eigene BMI über 25 liegen, leidet man unter Übergewicht, bzw. in schlimmeren Fällen auch Adipositas (Fettleibigkeit). Auch hier gilt – je weiter der Wert vom Normalgewicht entfernt ist, desto gefährlicher. Ein zu hohes Gewicht kann zu Bluthochdruck führen und in ernsten Fällen sogar die Lebenserwartung verringern.
Wie berechnet sich der BMI?
Den BMI zu berechnen ist dank einer simplen Formel relativ leicht. Dabei teilt man das eigene Körpergewicht in Kilogramm durch die eigene Körpergröße in Meter mal 2.
Körpergewicht / Körpergröße² = BMI
Zum besseren Verständnis hier eine Beispielsrechnung:
Die Beispielperson hat ein Gewicht von 75 kg bei einer Körpergröße von 1,85 m. Für die Berechnung ergibt sich somit Folgendes:
(75 kg) / (1,85 m)² = 21,91 kg/m²
Die Beispielperson hat somit einen BMI Wert von knapp 22 und liegt damit im Bereich des Normalgewichts.
Wenn du jetzt deinen eigenen BMI Wert ausgerechnet hast und außerhalb des Normalgewichts liegst, besteht trotzdem noch kein Grund zur Sorge, denn auch der Body-Mass-Index ist in seinen Interpretationen nicht immer fehlerfrei.
Ist der BMI zuverlässig?
Der BMI ist definitiv ein gutes Mittel, um eine erste Einschätzung über die Körpermasse zu erhalten, auch wenn das Ergebnis dabei nicht immer genau und zuverlässig ist. In der Medizin werden für die exakte Bestimmung komplexe Methoden und Rechnungen verwendet, sowie unterschiedliche Geräte, die die meisten Durchschnittsbürger nicht im Haushalt haben. Zusätzlich verzichtet die vorgestellte und meist übliche Berechnungsformel auf wichtige Faktoren wie Geschlecht, Alter, die Relation von Fett- zu Muskelmasse, sowie angeborene Krankheiten. Viel mehr ist der BMI als Richtwert anzusehen, mit dem man über einen längeren Zeitraum auch die Erfolge seines Trainings messen kann.
Für Menschen mit einem BMI im Normalgewicht bzw. an den äußeren Rändern ist der Wert weniger aussagekräftig. Sollte der berechnete Body-Mass-Index jedoch im Bereich des Untergewichts oder Adipositas liegen, ist es durchaus ratsam, daraus Konsequenzen zu ziehen und über einen Lebenswandel nachzudenken. Ein hinzugezogener Arzt kann ebenfalls helfen. In diesem Fall gibt der BMI definitiv Auskunft über das Befinden des eigenen Körpers und sollte daher nicht ignoriert werden.
Dein BMI kann dich aber auch belügen: Man sollte nämlich bedenken, dass der BMI natürlich nicht zwischen Muskeln und Fett unterscheidet. So kann es in Extremfällen vorkommen, dass Menschen mit sehr großem Anteil an Muskelmasse laut BMI übergewichtig wären, ihre Fettanteil allerdings sehr gering ist. Für einen Großteil der Bevölkerung, der kein intensives Bodybuilding betreibt, kann der BMI allerdings einen ersten groben Richtwert darstellen.
Jeder Mensch hat andere körperliche Voraussetzungen und ist von unterschiedlichen äußeren Einflüssen geprägt. Solange man mit sich selbst zufrieden ist und der BMI in keinem der beiden Extreme liegt, ist dem Wert keine zu große Wichtigkeit zuzuschreiben und dient eher der Orientierung. Wer regelmäßig Sport treibt und sich gesund ernährt, wird auch in der Zukunft wohl keine Probleme mit Über- bzw. Untergewicht haben.
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