Heute wird es um das Thema Durchhaltevermögen gehen, weil das einfach ein Thema ist, das natürlich im Fitnessbereich sehr präsent ist und mit dem einige von uns zumindest ab und zu ihre Schwierigkeiten haben. Und deswegen möchte ich euch heute gerne meine Sicht der Dinge da zu mitteilen.
Was ist Durchhaltevermögen?
Zu Beginn möchte ich auf jeden Fall dazu sagen, dass das bestimmt jeder von uns kennt, dass das Durchhaltevermögen nicht immer im gleichen Ausmaß da ist. Und das ist auch völlig normal, weil natürlich auch unser Durchhaltevermögen irgendwann erschöpft sein kann. Und das Durchhaltevermögen hängt natürlich auch von anderen Faktoren ab, wie zum Beispiel: ist man motiviert, hat man das Gefühl, dass man sein Ziel erreichen kann. Dann ist natürlich das Durchhaltevermögen viel leichter einzuhalten, bzw. dann brauchen wir gar nicht so viel Durchhaltevermögen, weil wir ja motiviert sind unser Ziel zu erreichen und weil wir so sicher und überzeugt davon sind, dass wir unser Ziel erreichen werden.
Ganz anders schaut das aber aus, wenn wir ein bisschen frustriert sind, wenn es so ausschaut als würden wir grad auf einem Plateau stehen. Als würde sich nicht wirklich was tun und das sind dann die Zeitpunkte an denen man eben dieses Durchhaltevermögen eher braucht und eher mobilisieren muss, weil da einfach der Antrieb und die Motivation dann so ein bisschen zu wünschen übrig lassen.
Durchhaltevermögen vs. Gewohnheiten
Für mich ist Durchhaltevermögen immer so ein bisschen konträr zum Thema Gewohnheiten und Routinen. Weil in der Regel ist es so, wenn wir Gewohnheiten und Routinen haben, die wir logischerweise quasi automatisiert machen, dann stellen wir das gar nicht mehr so sehr in Frage. Das heißt, da brauchen wir kein Durchhaltevermögen. Du brauchst ja auch kein Durchhaltevermögen, um jeden Tag aufzustehen und deine Zähne zu putze. Oder zumindest die meisten von uns brauchen dafür kein Durchhaltevermögen, weil es schon so in unsere Routine etabliert ist, dass wir gar nicht mehr drüber nachdenken und gar nicht mehr mit uns selbst darüber diskutieren, ob wir es jetzt machen sollen oder nicht. Es ist einfach eine Tatsache, und es ist fix in unseren Tagesablauf integriert. Und das wäre natürlich dann auch ein Ziel in Bezug auf unsere Fitness. Und das spielt wiederum auch zusammen mit diesen Gedanken der Langfristigkeit. Weil wenn wir ja wirklich fit und gesund leben wollen, dann sind Training und Ernährung ja nichts, was man jetzt für sechs Wochen integriert und dann abhakt und wieder gut sein lässt. Sondern dann soll das hier wirklich langfristig einen Platz in unserem Leben finden und dann ist halt auch die Frage: Wozu brauchen wir da das Durchhaltevermögen, wenn das ja sowieso immer da sein wird?
Durchhaltevermögen hat für mich so einen Beigeschmack von ich halte durch, bis ich mein Ziel erreicht habe. Und natürlich hat man auch im Fitnessbereich seine Ziele, die man erreichen möchte, Keine Frage. Aber ich brauche dann kein Durchhaltevermögen um zum Training zu gehen, weil das schon Routine und Gewohnheit für mich ist und so in meinen Alltag integriert ist, weil es einfach ein Bestandteil meines gesunden Lebenskonzeptes ist.
Ich hoffe, ihr versteht so ein bisschen, worauf ich versuche hinauszukommen und worauf ich hinaus will und dann braucht man dieses Durchhaltevermögen gar nicht so sehr, Weil dann hört man einfach auf, mehr oder weniger, zu kämpfen, sondern macht sich einfach seine Routinen zu Nutze und kommt schlussendlich auch durch diese Routinen, langfristig gesehen, seinem Ziel immer näher und näher.
Natürlich ist das was anderes, wenn ich in einer Stimmung bin von: „Ich möchte mein Ziel unbedingt erreichen, weil es ist vielleicht ein optisches Ziel, und in einem Monat beginnt der Sommer und ich fühle mich nicht wohl im Bikini“, als ganz plakatives Beispiel jetzt. Na ja, dann brauche ich zwar vielleicht nicht mehr unbedingt viel Durchhaltevermögen, weil der Sommer ja dann schon in einem Monat da ist, aber dann habe ich natürlich Stress. Wenn ich Fitness als etwas sehe, das sowieso immer in meinem Leben seinen Platz hat und wo das Training immer seinen Platz hat, dann habe ich diesen Stress gar nicht. Ich hoffe, ihr wisst, worauf ich hinaus möchte und versteht so ein bisschen meinen Gedankengang dahinter. Ich möchte euch da so ein bisschen diesen Druck da rausnehmen, weil dieser Stress, den wir uns machen, der nimmt uns einerseits die Freude am Training und an der gesunden Ernährung. Zweitens suggeriert das ja, dass wir immer alles zu 100 % perfekt machen müssen, weil es sonst keinen Sinn hat und drittens auch auf biochemischer Ebene ist Stress nicht unbedingt hilfreich für unsere Fitness. Weil Stress einfach gewisse Hormone produziert, die unseren Fettabbau eher hemmen und auch unseren Muskelaufbau eher hemmen. Das heißt, es ist auch wirklich biologisch gesehen nicht sinnvoll, wenn wir Stress haben. Und dementsprechend möchte ich ein bisschen dafür plädieren, von diesem Durchhaltevermögen und von diesem Gefühl des Müssens und Durchkämpfens wegzugehen und mehr zum Positiven und zur Freude am Training und an der Ernährung hinzugehen.
Wann du Durchhaltevermögen brauchst
Und schlussendlich, natürlich, es wird immer Zeiten geben, wo man Durchhaltevermögen braucht, wenn man einfach einen schlechten Tag hat und heute vielleicht nicht weiß warum man ins Training gehen soll. Bei solchen Situationen oder auch wenn man gerade erst am Anfang dabei ist, diese Gewohnheit, diese neue Trainingsgewohnheit zu etablieren und zu integrieren, da macht es Sinn, dass man zum Beispiel jemanden Zweiten an der Seite hat, der einem entweder über die Schulter schaut, wenn das ein Coach oder Trainer ist, oder jemand Zweiten der mit einem selbst trainieren geht, einen Trainingspartner quasi, damit man einfach jemanden hat, der einen da bei der Stange hält und der auch so ein bisschen zusätzlich darauf schaut, dass man da nicht zu früh aufgibt.
Ich hoffe, ihr habt jetzt was für euch mitnehmen können und ich hoffe ihr könnt das Thema Training und Ernährung ein bisschen positiver sehen. Falls ihr manches Mal Zeiten habt, wo es für euch eher ein Muss ist. Ich hoffe aber, dass du wirklich erkennen kannst, dass sowohl Training als auch Ernährung wirklich schöne Dinge sind und schöne Gewohnheiten, die ganz viel Spaß und Freude in dein Leben bringen können. Und die schlussendlich auch dazu führen, dass wir fit und gesund sind und uns vor allem auch wohl in unserem Körper fühlen.